Die nachweislich erste Rüsselsheimer Kirche wurde 1514 erbaut. Sie muß in der Nähe der jetzigen St. Georgskirche gestanden haben, unterhalb der Festung, im alten Dorf Rüsselsheim.
Die "Alte Kirchstraße" erinnert daran. Das Dorf Rüsselsheim wurde nach einem Brand weiter westlich wieder aufgebaut.
Die Entstehung der heutigen St. Georgskirche geht bis in das Jahr 1889 zurück. Der damals gegründete Männerverein hatte sich zum Ziel gesetzt, einen regelmäßigen katholischen Gottesdienst in Rüsselsheim zu feiern. Hierfür stellte der hier ansässige Freiherr von Seckendorff in seinem Haus einen Betsaal zur Verfügung. Die erste heilige Messe konnte am 26.12.1889 gefeiert werden. Durch das ständig anwachsende Opelwerk kamen viele Menschen nach Rüsselsheim und der Bau einer katholischen Kirche wurde notwendig.
Das Baugelände an der Königstädter Straße wurde von Freiherr von Seckendorff zur Verfügung gestellt. Der Grundstein wurde am 8. September 1902, am Fest der Gottesmutter Maria, zu Ehren der Himmelskönigin und Georg, des heiligen Ritters, gelegt.
Die Kirche wurde im neugotischen Stil erbaut. Der Altar – ebenfalls im neugotischen Stil – stammt aus dem Grödnertal (Südtirol). Auf dem Altar steht eine sehr schöne Kreuzigungsgruppe mit Maria und dem hl. Johannes.
Die Kirche wurde 1937 und 1972 erneuert. Bei der letzten Renovation wurde die Anordnung der Bänke verändert, der Altar blieb stehen und dient seither als Tabernakel, ein neuer Altar wurde in die Mitte des Chorraumes gestellt. Die Kirche hat die ihr innewohnende vollendete Gestalt erhalten. Die Architektur wurde sichtlich hervorgehoben. Der Kontakt zum Priester mit den Gläubigen ist sehr gut.
In der Kirche befindet sich im linken Seitenschiff das Bild "Himmelfahrt" von Werner Ritter sowie eine geschnitzte Altarwand mit der hl. Familie, Bischof Ketteler (in der Hand hält er das Buch mit seinen berühmten Predigten über die Arbeiterfragen) und den Gesellenvater Adolf Kolping (er weist mit der Hand auf ein Gesellenhaus hin). Über dem Triptychon ist eine Holzplastik des hl. Georg. Der Taufstein davor ist das älteste Stück unserer Kirche. Seine Herkunft ist unbekannt. Gegenüber steht eine fast lebensgroße Herz-Jesu Figur. Die Marienfigur rechts im Chor stellt die Mutter Gottes als Himmelskönigin dar. Ebenfalls auf der rechten Seite ist der neue Kreuzweg angebracht. Am Eingang Wilhelminenstraße, ist eine Bronzetafel zu sehen, die den beiden Söhnen von Adam Opel, Geheimrat Dr. Wilhelm von Opel und seinem Bruder Dr. Fritz Opel gewidmet ist. Daneben steht eine Statue des hl. Franz Xaver, gestiftet von portugiesisch-goanesischen Gastarbeitern. Ein kleines Stück weiter steht eine Statue des hl. Bruder Konrad. Beachtenswert sind auch die Buntglasfenster in der gesamten Kirche.
Königstädterstraße 20
65428 Rüsselsheim-Innenstadt
Platanenstraße 63
65428 Rüsselsheim
Brüssler Straße 9
65428 Rüsselsheim-Bauschheim